Elf Niederlagen aus 13 Spielen - die Bilanz der SG Wattenscheid 09 in dieser Saison ist verheerend. Woche für Woche erreicht der Traditionsklub einen neuen sportlichen Tiefpunkt. Der Abstand auf die Nicht-Abstiegsplätze wächst, für den Klassenerhalt am Ende der Spielzeit muss die SGW eine 180 Grad-Wende machen.
Unter der Woche ging das Stühlerücken abseits des Platzes weiter: Zunächst erklärte Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo seinen Rücktritt, kurz darauf wurde Co-Trainer Timo Janczak von seinen Aufgaben entbunden und beurlaubt. Doch all das hatte keine Auswirkungen auf das sportliche Geschehen am darauffolgenden Wochenende.
Erneut musste „Nullneun“ eine bittere Niederlage einstecken - diesmal mit dem SV Westfalia Rhynern sogar gegen einen direkten Mitkonkurrenten im Tabellenkeller. Mit dem Endstand von 0:2 war die Elf von Chefcoach Engin Yavuzaslan sogar noch gut bedient.
Im anschließenden Gespräch mit RevierSport ging Marvin Schurig - inzwischen an der Seitenlinie als spielender Co-Trainer tätig - hart in die Kritik.
Marvin Schurig über…
… die haarsträubende Defensivleistung bei gegnerischen Kontern: „In der Verteidigung war eine mangelnde Abstimmung zu erkennen. Das wurde vom Trainer schon vorher deutlich angesprochen. Auch die fehlende Absicherung nach einer eigenen Ecke - das darf uns nicht passieren. Wir sind keine 14 Jahre alt. In dieser Spielklasse sollte man schon wissen, welche Situation dabei entstehen könnte.“
… die fehlende Kreativität im Offensivspiel: „Es ist uns aus verschiedenen Gründen nicht gelungen etwas aus unseren Möglichkeiten in der Vorwärtsbewegung zu machen. Mal haben wir den Mitspieler nicht gesehen, mal waren wir zu spät dran mit dem Abspiel, mal haben wir die Situation nicht erkannt. Insgesamt ist die Niederlage damit leider Gottes verdient.“
… das Horror-Torverhältnis von 8:33 nach 13 Spielen: „Das spricht für sich und zeigt: Wir müssen an allen Mannschaftsteilen arbeiten. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive machen wir grobe Fehler und müssen uns dringend steigern. Dass wir das nicht abstellen können, ist aktuell einfach ein Kopfproblem.“
… den Oberliga-Abstiegskampf: „Wir müssen lernen mit der Situation umzugehen. In dieser Tabellenregion ist ein anderer Fußball gefragt. Wir brauchen dringend Punkte - mittlerweile ist egal wie. Ob wir schön gespielt haben oder nicht wird hinterher keinen mehr interessieren. Punkten kannst du nur mit Mentalität- und das müssen wir jetzt verstehen.“
… das kommende Krisenduell mit Victoria Clarholz: „Es gilt die richtige Einstellung an den Tag zu legen und sich reinzuwerfen. Wenn wir das hinkriegen, dann haben wir eine gute Chance. Gegen Clarholz werden wir voll auf Attacke gehen - ganz klare Prämisse. Wir müssen uns da gemeinsam raus arbeiten.“